Wie geht es weiter beim HC Bozen?

Was passiert mit Trainer Tom Pokel? Der US-Amerikaner genießt seit seinem Meistertitel 2014 ein enorm hohes Standing, ist im Kreise der Mannschaft aber nicht unumstritten. Noch vor wenigen Wochen schien sein Abschied absehbar, doch ist es ihm in den Playoffs neuerlich gelungen, eine eingeschworene Einheit zu bilden und überzeugendes Eishockey zu liefern. Deshalb stehen die Chancen gut, dass Pokel, der nur allzu gerne in Bozen bleiben würde, auch kommende Saison hinter der Bande steht. Ein Vertragsabschluss ist aber noch in weiter Ferne.

Welche Spieler bleiben dem HCB treu? Aktuell besitzt keiner der Kaderspieler einen gültigen Vertrag für die kommende Saison. Dies dürfte sich jedoch bald ändern. Die Klubführung will mit allen einheimischen Spielern ein gültiges Arbeitspapier unterschreiben. Neben Kapitän Alexander Egger, der zumindest ein weiteres Jahr dranhängt, sollen auch die anderen langjährigen HCB-Cracks gehalten werden. Michele Marchetti, Luca Frigo und Daniel Glira, die ihre Premierensaison positiv bestritten haben, werden auch kommende Saison in der Eiswelle auflaufen. Mit Jake Smith dürfte wohl auch der jüngste Kaderspieler dem HCB die Treue halten. Allerdings wurde mit dem Backup noch keine Einigung getroffen, ebenso wenig wie mit Stammgoalie Marcel Melicher?ík, den die Entscheidungsträger im Klub liebend gerne auch kommenden Winter unter ihren Fittichen hätten.

Wer verlässt den Verein?

Abgesehen von den beiden Torhüter stehen alle Transferkartenspieler unmittelbar vor dem Absprung. Travis Oleksuk wurde bereits mehrfach von DEL-Klub Krefeld gescoutet, wo sich mit Trainer Rick Adduono ein alter Bekannter aus Jugendzeiten um ihn bemüht. Topscorer Brodie Ried fällt zwar noch monatelang aus, dennoch scheint sein Verbleib in Bozen unwahrscheinlich. Bei ihm wurden die Black Wings Linz bereits vor geraumer Zeit vorstellig. Mit dem Villacher SV könnte sich ein weiterer EBEL-Konkurrent in Südtirol bedienen. Die Kärntner haben angeblich ihre Fühler nach Offensivverteidiger Ryan Glenn und Publikumsliebling Nick Palmieri ausgestreckt. Dem Top-Verdiener aus Übersee wird der HCB nach einer enttäuschenden abgelaufenen Saison keine Steine in den Weg legen.

Wer sind die Neuen?

„Solange der HCB nicht komplett schuldenfrei ist, wird er sich am Transfermarkt bedeckt halten“, so lautet die seit geraumer Zeit währende Devise von Klubboss Dieter Knoll, der dieser Linie auch in den kommenden Sommermonaten treu bleiben wird. Mit anderen Worten erklärt: Die Weiß-Roten überlassen der finanzkräftigen Konkurrenz die Bühne und schlagen erst dann zu, wenn diese ihre Kader voll besetzt haben und die Gehaltsforderungen der Spieler zurückgehen. Die ersten Transfermeldungen werden also auf sich warten lassen - es sei denn Bozen wird am heimischen Markt tätig, immerhin soll das Gerüst an italienischen Spielern zur kommenden Saison weiter ausgebaut werden.

SN/Alessandro Foppa

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